Amsterdam
1856 -
Den Haag
1934
Hendrik Petrus Berlage, holländischer Architekt und Gestalter, besucht zunächst die Reichsakademie für Bildende Künste in Amsterdam um Maler zu werden. Bereits nach einem Jahr entscheidet Berlage sich jedoch um und nimmt stattdessen ein Architekturstudium auf. Da das Angabot in den Niederlanden diesbezüglich sehr begrenzt ist, schreibt er sich 1875 an der Bauschule der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich ein. Dort studiert Hendrik Petrus Berlage bis 1878 bei Gottfried Semper, der ihn sehr beeindruckt. Anschließend absolviert Hendrik Paulus Berlage die klassische Grand Tour des 19. Jahrhunderts, er reist für drei Jahre durch Deutschland und Italien, bevor er wieder in seine Geburtsstadt zurückkehrt. Ab 1881 arbeitet Berlage im Büro des Amsterdamer Architekten Theodor Sanders, von 1884-1889 ist er dessen Partner. 1889 eröffnet Hendrik Petrus Berlage ein eigenes Architekturbüro. 1896 gewinnt er den Architekturwettbewerb für den Bau der Beurs (Warenbörse) in Amsterdam, wofür er bereits 1884 seinen Entwurf eingereicht hat. Der Bau der Börse, fertiggestellt 1903, wird Hendrik Petrus Berlages erster großer Auftrag, der ihm gleich große Bekanntheit bringt. Zeitgleich entsteht das Diamantgewerkschaftsgebäude (1897-1900) in Amsterdam. 1900 eröffnet Berlage mit J. van den Bosch das Ladenlokal "'t Binnenhuis", in dem sie die von ihnen entworfenen Möbel und kunsthandwerklichen Gegenstände verkaufen. Im selben Jahr wird Hendrik Petrus Berlage damit beauftragt, Pläne für die südliche Stadterweiterung von Amsterdam zu entwerfen. Berlages wichtigstes städtebauliches Werk beschäftigt ihn bis 1915. Im Jahr 1911 reist er in die USA, wo er die Bauten von Louis Sullivan und Frank Lloyd Wright sieht. 1913 zieht er nach den Haag, wo er sich ein eigenes Haus baut. Berlages letzter großer Bau ist das Gemeindemuseum in den Haag (1919-1935), das erst kurz nach seinem Tod fertiggestellt ist. Hendrik Petrus Berlage gilt als der Wegbereiter des modernen Bauens in den Niederlanden und ist der Begründer der "Amsterdamer Schule". In seinem Aufsatz von 1905 "Gedanken über Stil in der Baukunst" stellt er sich vehement gegen die historisierenden Prachtbauten des 19. Jahrhunderts und lobt die Schlichtheit und Einfachheit der früheren Stilepochen. Er kritisiert, dass die Architektur mehr Schein als tatsächliche Kunst sei, dass zuviel imitiert und mehr Eisen als Stein verwendet werde. Er wendet sich somit früh gegen den Historismus, auch wenn die Börse ebenfalls noch romanische Züge aufweist.
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